

Die Enthüllungen der Panama Papers lösten in Island eine große Welle der Empörung aus. Der Premier Gunnlaugsson geriet durch seine Briefkastenfirma in eine politische Krise. Bereits am Montag waren tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um für den Rücktritt von Premier Gunnlaugsson zu demonstrieren. Auch für Dienstag waren erneut Kundgebungen und Demonstrationen angekündigt worden. Der Finanzminister von Island stand ebenfalls auf der Liste der „Panama Papers“. Er besitzt ebenfalls eine Briefkastenfirma. Er hatte Gunnlaugsson in den letzten Tagen immer wieder verteidigt.
Am Montagabend wurde bekannt, dass das Briefkasten-Netzwerk von tausenden Deutschen benutzt wurde. Unter anderem wurde der Formel-1-Pilot Nico Rosberg in der Liste auf. Er wurde über eine solche Briefkastenfirma angestellt. Zu den Gründen wollte sich weder er, noch Mercedes äußern. Nico Rosberg ließ über seine Anwälte erklären, dass es seine Privatangelegenheit sei.
Auch der ehemalige größte Eierproduzent in Deutschland, Anton Pohlmann, nutzte das Netzwerk. Pohlmann hat offensichtlich Schulden über die dubiose Briefkastenfirma beglichen. Er wurde 1996 in Deutschland wegen Tierquälerei mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt. Daraufhin zog er in die USA und baute dort eine neue Hühnerfarm auf.
Die Kunden der Anwaltskanzlei in Panama haben nach den Aufdeckungen Ermittlungen angekündigt. Mossack Fonseca bestreitet in einer Stellungnahme Gesetze gebrochen oder Fehler begangen zu haben. Es wurde im Sinne der Kunden gehandelt, hieß es.