
In der Nacht zu Montag haben sich in der Türkei und in Syrien schwere Erdbeben ereignet. Erste Hilfsmaßnahmen sind angelaufen – Deutschland kündigte ebenfalls Unterstützung an. Die Beben erreichten eine Stärke von 7,9 auf der Richterskala und brachten zahlreiche Gebäude und Wohnhäuser zum Einstürzen. Das Epizentrum befand sich in der Provinz Kahramanmaras, in der Südosttürkei. Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden zusammengezogen, um in den betroffenen Gebieten Menschenleben zu retten. Außerdem bat die Türkei um internationale Hilfe. Mindestens 3.600 Menschen wurden getötet – allein in der Türkei rund 1.800 Menschen. Weitere 12.000 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen. In Syrien starben mindestens 1.300 Menschen durch die Erdbeben. Da die Rettungsmaßnahmen auf Hochtouren laufen ist noch mit einer deutlich höheren Anzahl an Todesopfern zu rechnen. Auch in Syrien und dem Libanon bete die Erde. Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht absehbar, weil am Montagabend noch immer zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst wurden. Der türkische Präsident Erdogan sprach am Montagabend von rund 2.400 Menschen, die aus den Trümmern gerettet worden sind. Die Wetterbedingungen mit Minusgraden und Neuschnee in den betroffenen Gebieten erschweren die Rettungs- und Suchmaßnahmen. Präsident Erdogan sprach am Montagabend eine einwöchige Staatstrauer aus. Die Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen bis Sonntag auf Halbmast wehen.
In Syrien fehlen technische Geräte, um die Menschen schnell retten zu können. Der kleine Ort Sarmada wurde fast vollständig zerstört. Normale Zivilisten graben teils mit bloßen Händen nach Verschütteten. Es werden dringend Blutspenden in Syrien benötigt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert Blut zu spenden, weil die Anzahl an Verletzten stetig ansteigt. In Nordsyrien wurden am Montag bereits Massengräber ausgehoben.
Die Türkei befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenregionen der Welt. Hier grenzen zwei Kontinentalplatten aufeinander. Im Jahr 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,4 mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen.