Chinesische Spionageballons über USA: Zweiter Ballon über Lateinamerika gesichtet – Abschuss angeordnet

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In den USA wurde über dem Nordwesten, im Bundesstaat Montana, ein mutmaßlicher chinesischer Spionageballon entdeckt. Der Ballon soll offensichtlich hochsensible Stützpunkte für US-Atomwaffen ausspionieren. Auf einem Militärstützpunkt der US-Luftwaffe lagern nach Angaben des „Wall Street Journals“ 150 mit Atomsprengköpfen ausgestattet Interkontinentalraketen. Ein zweiter Spionageballon wurde am Samstag in Lateinamerika gesichtet. Diese Ballons operieren in einer Höhe von etwa 20 bios 30 Kilometern, sodass diese sich mit bloßem Augen nur schwere erkennen lassen.

Aufgrund der Spionagevorwürfe hat US-Außenminister Antony Blinken eine geplante China-Reise kurzfristig abgesagt. Der Besuch soll zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden, sobald die Umstände dieses zulassen, hieß es am Samstag aus dem Außenministerium der USA.

China hat sich inzwischen auch zu Wort gemeldet und teilte mit, dass es sich um chinesische Luftschiffe zur Wetteraufzeichnung handelt. Diese „Luftschiffe“ seien nur beschränkt steuerbar und in Folge höherer Gewalt vom vorgesehenen Kurs abgekommen, teilte das chinesische Außenministerium mit. Die chinesische Seite bedauert den unabsichtlichen Eintritt in den zivilen Luftraum der USA. Geheimdienstexperten halten die Schilderungen China sehr unglaubwürdig. Wahrscheinlicher scheint es, dass die beiden Ballons Spionagezwecken gedient haben könnten.

Die USA haben am Samstag einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon vor der Küste der Staaten North- und South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Eine Operation zur Bergung der Trümmerteile wurde begonnen. Zuvor wurde der Luftraum über den beiden Staaten gesperrt. Die Küstenwache hatte Schiffe angewiesen die Gegend umgehend zu verlassen. Der Abschuss war erfolgreich.