Iran: Regime setzt Panzer gegen Demonstrierende ein

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Im Nordwesten des Iran berichten Aktivisten über die Ankunft schwer bewaffneter Soldaten. In der Stadt Mahabad kam es zu massiver Gewalt. Am Samstag sind dort Sicherheitskräfte mit Panzern in die Stadt einmarschiert. Es soll wahllos auf Demonstrierende geschossen worden sein. Der Strom in der Stadt wurde für einige Zeit abgestellt. Die Situation war eskaliert und zahlreiche Menschen wurden teils schwer verletzt.

Rund um den Heimatort von Jina Masha Amini gab es ebenfalls schwere Straßenkämpfe. Die 22-Jährige war Mitte September in Teheran im Krankenhaus gestorben, nach dem die Sittenpolizei sie wegen eines angeblich nicht korrekt getragenen Kopftuchs festgenommen hatte. Die Demonstrierenden werfen dem Regime vor, dass sie schwer misshandelt worden war und infolgedessen zu Tode kam.

Die iranische Justiz geht unterdessen gegen mehrere Prominente aus Politik, Film und Sport vor. Zwei ehemalige Abgeordnete, fünf Schauspielerinnen und ein Fußballtrainer wurden zu einem Verhör einbestellt. Ihnen drohe im Falle einer Verurteilung ein langjähriges Arbeitsverbot. Das Regime im Iran sieht in den Protesten eine westliche Verschwörung mit dem Ziel, einen Regimewechsel im Land einzuleiten.

Aus Protest sangen die iranischen Fußballspieler am Montagabend die Nationalhymne vor dem WM-Spiel gegen England nicht mit. „Es handelt sich um ein Statement, stumm aber klar für die Revolution auf den Straßen im Iran“, teilte Natalie Amiri mit.