
Am Montag wurde in Berlin eine 44-jährige Radfahrerin von einem Betonmischer im Stadtteil Wilmersdorf überfahren und lebensgefährlich verletzt. Am Donnerstag wurde die Frau für hirntot erklärt. Ganz in der Nähe des Unfallorts kam es zu einer Blockadeaktion der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“. Dadurch verzögerte sich die Ankunft eines Spezialfahrzeugs der Feuerwehr am Unfallort und es benötigte 19 Minuten bis zum Eintreffen. Das Spezialfahrzeug war notwendig, um die eingeklemmte Radfahrerin unter dem tonnenschweren Fahrzeug zu befreien. Zwei Aktivisten waren auf ein Schild der Stadtautobahn 100 geklettert und lösten damit einen Stau aus. Deswegen konnten die Einsatzkräfte erst mit Verzögerung die Unfallstelle erreichen und Hilfe leisten.
Über den Hirntod der Radfahrerin äußerten sich die Klimaaktivisten bestürzt und teilten über Twitter mit: „Dass die Radfahrerin, die am Montag in Berlin bei einem Unfall von einem Betonmischer verletzt wurde, nun für hirntot erklärt wurde, trifft uns tief.“
Bundesinnenministerin Faeser sagte: „Wer Rettungswege versperrt, setzt Menschenleben aufs Spiel. Das haben wir in dieser Woche in Berlin auf furchtbare Weise gesehen.“
Ermittlungen gegen die beiden 63 und 59 Jahre alten Männer, die auf das Autobahnschild geklettert sind wurden eingeleitet. Es geht um unterlassene Hilfeleistung und die Behinderung hilfeleistender Personen.
Am Mittwochabend konnte der Mann festgenommen werden, der den Fahrer des Betonmischers mit einem Messer angegriffen hat. Bei ihm handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen Obdachlosen. Der Mann soll den Fahrer angegriffen haben, als dieser nach dem Unfall ausgestiegen ist, um nach der Radfahrerin zu schauen und erste Hilfe zu leisten.