Galeria Karstadt Kaufhof beantragt erneut Schutzschirmverfahren

Symbolfoto: © Jochen Sievert | pixelio.de

Der Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof hat erneut das Schutzschirmverfahren beantragt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit müssen weitere Filialen geschlossen werden. Der Chef des Unternehmens teilte mit, dass weitere Filialschließungen und betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar seien. Er rechnet damit, dass mindestens ein Drittel der Filialen geschlossen werden muss. Derzeit sind bei dem Warenhausriesen 17.000 Mitarbeiter angestellt. Sie arbeiten in den 131 Geschäften in 97 deutschen Städten.

Die Beantragung des Schutzschirmverfahrens erfolgt nun zum zweiten Mal in weniger als zwei Jahren. Die erste Insolvenz wurde während des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 beantragt. Damals wurden schon einmal 40 Filialen geschlossen und damit verbunden 4.000 Mitarbeiter abgebaut. Außerdem wurden zwei Milliarden Euro Schulden gestrichen. Dadurch sollte dem Unternehmen ein Neustart ermöglicht werden. Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Neustart erfüllte sich jedoch nicht. Galeria Karstadt Kaufhof musste Anfang 2021 und 2022 aufgrund der Pandemie erneut um staatliche Unterstützung bitten. Mit Hilfe des Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhielt der Konzern bisher 680 Millionen Euro. Durch den Ukraine-Krieg, de Inflation und der Energiekrise kam der Konzern erneut ins Straucheln. Aufgrund der explodierenden Energiepreise befindet sich die Warenhauskette in einer „bedrohlichen Lage“, hieß es am Montag.

Zahlreiche Kritiker halten das Geschäftsmodell des Konzerns für überholt und sehen den österlichen Immobilienmilliardär René Benko in der Pflicht. Daher ist zunächst unklar, ob und wie viel staatliche Unterstützung die Warenhauskette erhalten wird. Andererseits haben die Warenhäuser eine große Bedeutung für viele Innenstädte und machen diese attraktiver.