
In Groß Strömkendorf bei Wismar ist am Mittwochabend gegen 21.20 Uhr eine Unterkunft für Schutzsuchende niedergebrannt. Die 14 Schutzsuchende aus der Ukraine und drei Mitarbeiter des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) konnten sich unverletzt ins Freie retten. Der Betreiber der Unterkunft für Geflüchtete ist das DRK. Mitarbeiter der Einrichtung versuchten vergebens den Brand mit Feuerlöschern zu löschen. Die Polizei kann ein politisches Motiv nicht ausschließen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen eingeleitet. Feuerwehrleute gingen ebenfalls davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Im Einsatz waren rund 120 Einsatzkräfte mit mehr als 20 Fahrzeugen. Ein Brandgutachter soll nun die genaue Ursache des Feuers ermitteln.
Bundesinnenministerin Faser besuchte die Unterkunft und sprach von einem furchtbaren Ereignis. Sie sagte: „Sollte sich ein Brandanschlag bestätigen, muss der Rechtsstaat mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln hart durchgreifen“. Der Bürgermeister äußerte sich erschrocken und verärgert über den Vorfall. DiemGrünen-Landtagsabgeordnete Anne Shepley teilte auf Twitter mit: „Eine entsetzliche Tat, die mich wütend macht und unendlich traurig: 30 Jahre nach Lichtenhagen stehen in Mecklenburg Vorpommern wieder Flüchtlingsunterkünfte in Flammen.“
Am letzten Wochenende war die Polizei bereits wegen Hakenkreuz-Schmiereien auf dem Eingangsschild bei der Unterkunft gewesen.