
In den zwei Gasleitungen von Russland nach Deutschland wurden nach einem Druckabfall in der Nacht zu Montag insgesamt drei Lecks, nahe der dänischen Insel Bornholm geortet. Der Schaden ist nachhaltig und möglicherweise irreparabel. Wenn große Mengen Salzwasser in die Pipelines laufen, führt dies zum Korrodieren der Pipelines. Damit wären die drei Stränge der durch die Ostsee verlaufenden Gasleitungen für alle Zeit unbrauchbar.
Die Bundesregierung schließt einen Sabotageakt nicht aus. Russland hat Ermittlungen wegen internationalem Terrorismus eingeleitet. Die russische Regierung teilte mit, dass die Gas-Pipeline vorsätzlich beschädigt worden sei. Dies führt zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden, teilte Russland am Mittwoch mit. Die Behörden in Dänemark teilten auf einer Pressekonferenz mit, dass bereits die Hälfte des Gases entwichen sei und voraussichtlich bis Sonntag die Leitungen leer sind.
Russland machte Andeutungen, dass die USA hinter dem Sabotage-Akt stecken könnte und wies die Verantwortung für die Lecks von sich Die Vorwürfe, Russland könnte hinter der Sabotage stecken sei „dumm und absurd“, hieß es. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums sagte, dass Joe Biden eine Sabotage der Ostseepipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 angeordnet haben könnte. Russland hat eine Sondersitzung im UN-Sicherheitsrat gefordert. Die Sitzung wird für Donnerstag erwartet.
Norwegen und Schweden kündigten an ihre Öl- und Gasanlagen ab sofort militärisch zu schützen, um so einer möglichen drohenden Sabotage vorzubeugen.
Durch die Lecks strömt das Gas in die Ostsee und von dort in die Umwelt. Das von Russland geliefert Gas besteht zu einem großen Teil aus Methan, das 84-mal klimaschädlicher ist, als Kohlenstoffdioxid. Die Klimaaktivistin und Umweltschützerin Luisa Neubauer teilte auf Twitter mit: „Wer meint, Klimaaktivist:innen seien Gefahren für sichere und intakte Gesellschaften, der wird es schwer haben, die eigentlichen Gefahren zu erkennen – bevor es zu spät ist.“