
Die 22-jährige Masha Amani wurde von der Sittenpolizei getötet, weil sie ihr Kopftuch nicht regelkonform getragen haben soll. Die Kleidung wurde als „unislamisch“ empfunden. Nach ihrer Festnahmen fiel die junge Frau ins Koma und starb wenig später in einem Krankenhaus. Seit dem Vorfall gehen tausende Menschen im Iran auf die Straße, um gegen das Mullah-Regime zu demonstrieren. Offiziellen iranischen Angaben zufolge sollen seit dem Beginn der Demonstrationen mindestens 17 Menschen getötet worden sein. Die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) sprach hingegen von mindestens 50 Toten. Außerdem wurden über 700 Menschen verhaftet, weil sie an den Demonstrationen teilgenommen haben. Der Iran wird den Festgenommenen unter anderem vor, dass sie Polizisten getötet haben. Im Internet kursieren Videos von mutigen iranischen Frauen, die aus Protest ihr Kopftuch verbrennen. Die Demonstrationen dauerten auch die vergangene Nacht über an.
Bisher konnten die Proteste im Iran immer von den Sicherheitskräften mit unverhältnismäßiger roher Gewalt niedergeschlagen werden. Ob das aber dieses Mal gelingen wird ist unklar. Ein Video zeigt eine junge Frau in der iranischen Babol, die ohne Kopftuch auf einer Empore steht und zur Sittenpolizei sagt: „Ihr werdet mich nicht mitnehmen und ich komm nicht runter. Fasst mich nicht an. Ich stehe hier ohne Kopftuch.“
Der Zugang zum Internet wurde aufgrund der Proteste eingeschränkt. Unter anderem wurde der Zugang zu Instagram eingeschränkt und die Mobilfunknetze abgeschaltet. Instagram ist die einzige Social-Media-Plattform, die im Iran noch zugelassen ist.