
Ein örtlicher Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurde von einem Gericht in der von Russland kontrollierten ostukrainischen Separatisten-Hochburg Luhansk zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass teilte am Montag mit, dass das Urteil wegen „Spionage für die Ukraine“ erging. Zwischen August 2021 und April 2022 soll der Verurteilte Belege über die Bewegung von Militärtechnik, Waffen sowie über Militärbewegungen gesammelt haben. Bereits bei Bekanntwerden hatte die OSZE die Vorwürfe zurückgewiesen und forderte von Russland die sofortige Freilassung ihres Mitarbeiters. In den Städten Luhansk und Donezk wurden insgesamt vier OSZE-Mitarbeiter von russischen Truppen festgenommen.
Die OSZE ist seit 2014 für die Überwachung eines vereinbarten Abzugs von Waffen entlang der Frontlinie, der von Russland unterstützten Separatisten, zuständig. Ende Februar wurde die Beobachtermission eingestellt.
Unterdessen hat am Montag der Anführer der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“, Denis Puschilin, die ebenfalls auf ukrainischem Staatsgebiet befindliche „Volksrepublik Luhansk“ aufgefordert, gemeinsam ein Referendum über den Beitritt zu Russland vorzubereiten. Ein genaues Datum und weitere Informationen wurden nicht kommuniziert.