Fischsterben in der Oder: Es wurden tonnenweise tote Fische geborgen

Symbolfoto: © burntimes.com

In der Oder kommt es seit gut einer Woche zu einem riesigen Fischsterben. Die genaue Ursache ist noch immer unklar. Experten aus Deutschland und Polen ermitteln in einer Tasforce gemeinsam. Seit dem 7. August haben sich nach Angaben des Landesumweltamts die Messwerte in oder Oder dramatisch verändert. Der Sauerstoffgehalt und der ph-Wert schossen schlagartig nach oben. Außerdem kam es zu einer Trübung des Flusses. In Polen wurde Ende Juli an zwei Stellen die giftige Substanz Mesitylen nachgewiesen. Bei späteren Proben wurde die Substanz jedoch nicht mehr nachgewiesen. Die deutschen Behörden bemängelten, dass sie von der polnischen Seite nicht gut und frühzeitig informiert wurden. Warum die Informationen so spät weitergegeben wurden und auch den polnischen Präsidenten erst in der vergangenen Woche erreichten ist unklar. In den vergangenen Tagen sind in der Oder Expertenangaben zufolge rund 100 Tonnen Fisch verendet. Die Umweltkatastrophe betrifft die Oder auf einer Länge von etwa 500 Kilometer.

Die polnische Regierung vermutet, dass der Fluss mit Chemie-Abfällen vergiftet worden sein könnte. Es ist wahrscheinlich, dass eine riesige Menge an chemischen Abfällen in den Fluss gekippt wurde. Die polnische Polizei hat für Hinweise für die Aufklärung eine Belohnung von 210.000 Euro ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der Fluss Oder wird auf lange Zeit geschädigt sein. In Mecklenburg Vorpommern wurden bereits Vorkehrungen getroffen, besonders das Stettiner Haff, in das die Oder mündet steht unter Aufsicht der Behörden. Das Stettiner Haff wiederum ist mit der Ostsee verbunden. Ölsperren – auch um Fischkadever zurückzuhalten – wurden bereits eingerichtet.