Ukraine-Krieg: Atomkraftwerk Saporischschja beschossen – das Risiko einer nuklearen Katastrophe

Symbolfoto: © burntimes

Die internationale Atomenergiebehörde sieht nach dem Angriff auf das Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja das Risiko einer drohenden nuklearen Katastrophe als gegeben an. Mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6.000 Megawatt ist das Werk in der Stadt Enerhodar in der Oblast Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas. Am Sonntag beschuldigten sich die Regierungen in Moskau und Kiew gegenseitig für den Angriff verantwortlich zu sein. In der Nacht zum Sonntag ist das Atomkraftwerk trotz drastischer Warnungen erneut beschossen worden. Bei dem Raketenangriff ist das Trockenlager auf dem Kraftwerksgelände beschädigt worden. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks sind 174 Behälter mit abgebrannten Brennelementen unter freiem Himmel gelagert. Außerdem sind bei dem Beschuss noch drei Sensoren zur Feststellung von Radioaktivität auf dem Gelände beschädigt worden, sodass radioaktive Strahlungen nun unbemerkt austreten könnten. Ein Mitarbeiter wurde durch Splitter verletzt und in Krankenhaus gebracht. Russland teilte mit, dass ukrainische Soldaten eine 220-Millimeter-Rakete auf das Kraftwerk geschossen hätten. Die Ukraine beschuldigte hingegen Russland für den Beschuss verantwortlich zu sein. Erst am Freitag war eine Stromleitung zum Kraftwerk beschädigt worden. Daraufhin musste ein Reaktorblock heruntergefahren werden. Nach dem Beschuss in der letzten Nacht wird vor einem atomaren Zwischenfall gewarnt. Der ukrainische Präsident forderte eine stärkere internationale Reaktion auf den russischen Nuklearterror.

Die Internationale Atomenergiebehörde  möchte Zugang zu dem angegriffenen AKW Saporischschja und ist besorgt um den Zustand des Kraftwerks. Russland hat das Atomkraftwerk schon vor einiger Zeit erobert und lagert dort Munition. In den vergangenen Kriegsmonaten kam es bereits zu einigen brenzligen Situationen in dem AKW.