Neue Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum Münster: Über 600 Opfer

Symbolfoto: © christine kükenshöner | pixelio.de

Am Montag wurde das Ergebnis eines Gutachtens über Missbrauchsfälle im Bistum Münster veröffentlicht. Zwischen 1945 und 2020 soll es mindestens 610 Missbrauchsfälle gegeben haben. Drei Viertel der Opfer waren minderjährige Jungen, die zum Teil Messdiener waren. Die Dunkelziffer wird auf das acht- bis zehnfache geschätzt. Die Forscher warfen dem amtierenden Bischof Genn schwere Versäumnisse vor. Er ist seit 2009 amtierender Bischof im Bistum Münster und ging kirchenrechtlich betrachtet nicht immer konsequent vor, wenn ein Täter Reue gezeigt hat. Er selbst hat eingeräumt sich den Beschuldigten gegenüber zu sehr als Seelsorger und zu wenig als Vorgesetzter verhalten zu haben.

Massiv in der Kritik steht auch der bereits verstorbene Bischof Lettmann, der zwischen 1947 und 1979 als Priester im Bistum Münster tätig gewesen war. Er hatte pädophil bekannte Priester in der Seelsorge eingesetzt. Dadurch wurden zahlreiche weitere Taten ermöglicht.