
Ein 29-jähriger Mann ist am Mittwochvormittag gegen 10.30 Uhr unweit des Berliner Breitscheidplatzes am Kurfürstendamm – gegenüber der Gedächtniskirche –auf den Gehweg und dort in eine Gruppe von Fußgängern gefahren und anschließend in das Schaufenster einer Parfümerie. Bei den Verletzten handelt es sich um Schüler aus Hessen, ihre 51-jährige Lehrerin wurde getötet. Sechs Menschen schweben nach dem schweren Unfall in Lebensgefahr. Außerdem wurden mehrere Menschen leicht verletzt. Die Klassenlehrerin war mit einer zehnten Klasse einer Haupt- und Realschule aus dem hessischen Bad Arolsen zu Besuch in der Hauptstadt Berlin. Ein weiterer Lehrer erlitt schwere Verletzungen.
Der Fahrer des Autos wurde von Passanten bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Bei ihm soll es sich um einen 29-jährigen Deustch-Armenier handeln, wie die Polizei mitteilte. Im Renault Clio des Mannes wurden Plakate gefunden, deren Aussagen Augenzeugenberichten zufolge anti-türkisch sein sollen. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine vorsätzliche Amokfahrt und nicht um einen Verkehrsunfall oder einen medizinischen Notfall gehandelt hat.
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei waren im Großeinsatz. Rund 130 Polizisten waren im Einsatz. Kurz nach dem Unfall landete ein Rettungshubschrauber auf dem Mittelstreifen der Tauentzienstraße. Notfallseelsorger betreuten in der Gedächtniskirche zahlreiche Betroffene, darunter auch Leichtverletzte.
Die hessische Landesregierung zeigte sich tief bestürzt nach dem Ereignis und die Ministerpräsidentin teilte mit: „Diese schockierende Nachricht aus Berlin macht mich fassungslos und tief betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern, die voller Freude auf einer Klassenfahrt in der Hauptstadt waren“, teilte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mit.
Im Dezember 2016 kam es während des Weihnachtsmarktes auf dem Berliner Breitscheidplatz zu einem Terroranschlag, bei dem ein LKW in eine Menschenmenge auf dem Markt raste. Zwölf Menschen starben und mehr als 70 Personen wurden teils schwer verletzt.