
Am Donnerstag war bereits der 64. Tag seit dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine. Durch neuen Beschuss wurden in der Region Charkiw mindestens drei Menschen getötet und sechs verletzt. Noch während des Besuchs von UN-Generalsekretär Guterres wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew erstmals seit zwei Wochen wieder mit russischen Raketen beschossen. Bürgermeister Klitschko sprach am Donnerstagabend von mindestens zwei Angriffen auf das Stadtzentrum. Ob Menschen zu Schaden kamen ist noch unklar. Der ukrainische Präsident Selenskyj und der Generalsekretär der UN befanden sich zum Zeitpunkt der Explosionen nur rund einen Kilometer entfernt. Gutteres traf sich im Vorfeld des Treffens in Kiew mit dem russischen Präsidenten. Es geht um die Bildung eines Fluchtkorridors für die nach wochenlangen Kämpfen zerstörten ukrainischen Hafenstadt Mariupol. Die Vereinten Nationen sollen den Korridor begleiten und das belagerte Stahlwerk in dem sich noch rund 1.000 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, befinden evakuieren. Selenskyj zeigte sich nach dem Gespräch mit Gutteres optimistisch. Er hofft, dass die Belagerung des Stahlwerks beendet wird und nun endlich ein „erfolgreiches Ergebnis“ erzielt werden kann.
Die Ukraine teilte unterdessen mit, dass sie das Recht auf Selbstverteidigung hat und auch Angriffe auf militärische Ziele in Russland angekündigt.