Ukraine-Krieg: Russland setzt in der Ukraine Phosporbomben ein – Angriffe nahe der polnischen Grenze fordern mindestens 35 Tote

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In der Ukraine wird die Hauptstadt auf eine Einkesselung durch die russischen Truppen vorbereitet. Im Osten der Ukraine hat das russische Militär unterdessen chemische Phosporbomben eingesetzt. Bei den Angriffen auf die Ortschaft Papasna seien von Russland auch Phosporbomben eingesetzt worden, teilte der Polizeichef mit. Von unabhängiger Seite konnte der Einsatz der Chemiewaffen bisher noch nicht überprüft werden.

In der umkämpften und größtenteils zerstörten Hafenstadt Mariupol starben bisher über 2.187 Zivilisten. Der humanitäre Hilfskonvoi konnte auch am Sonntag aufgrund der Kriegshandlungen die Stadt nicht erreichen.

Der ukrainische Gesundheitsminister teilte am Sonntagabend mit, dass bisher insgesamt sieben Krankenhäuser im Krieg von Russland irreparabel zerstört worden sind. Die betroffenen Krankenhäuser müssen nach dem Krieg neu aufgebaut werden. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen waren das Ziel von russischen Angriffen und weisen teils starke Beschädigungen auf.

Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach am Sonntagnachmittag von schweren Verlusten bei der russischen Armee. Auf der ukrainischen Seite ereignete sich ein russischer Angriff auf einen Militärübungsplatz in der Nähe von Lwiw – etwa 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Hierbei starben mindestens 35 Menschen und 134 weitere wurden teils schwer verletzt. Die Feuerwehr war einige Stunden lang mit dem Löschen der Feuer beschäftigt. Der Krieg rückt damit näher an den Westen heran. Die US-Regierung reagierte auf den grenznahen Vorfall und teilte Russland mit, dass die Nato Angriffe auf ihr Gebiet mit voller Wucht beantworten wird.

Die Stromversorgung im ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl läuft unterdessen wieder stabil, hieß es am Sonntag.

Am Sonntag soll der russische Diktator Putin China um militärische Ausrüstung und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben. Das berichteten am Sonntagabend die Financial Times und die Washington Post unter Berufung auf mehrere US-Beamte. Der Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington, Pengyu, teilte auf Nachfrage kurzfristig mit, dass er davon von noch nie etwas gehört hat.

In Russland wurden am Sonntag mindestens 900 Menschen verhaftet, die in mehr als 30 Städten gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine demonstriert haben.