
Am Montag teilte die Europäische Union mit, dass der Beitrittsantrag aus der Ukraine geprüft wird. Damit einigten sich die EU-Staaten zumindest auf einen symbolischen Schritt.
Moskau hat unterdessen am zwölften Tag des völkerrechtswidrigen Angriffs die Schaffung von Fluchtkorridoren angeboten. Die Bedingungen sind allerdings sehr fragwürdig, unsicher und gefährlich. Die Ukraine lehnte das russische Angebot klar ab. Die Fluchtrouten hätten die Menschen nach Russland und Belarus geführt. In Mariupol waren bereits zwei Evakuierungsversuche gescheitert. Russland und die Ukraine gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. Bis Montagabend sind 1,7 Millionen Menschen aus der Ukraine vor Putins Krieg geflohen. Vielerorts sind zwischen Strom und Heizungen ausgefallen, weil Putin die Kraftwerke bombardieren ließ.
Die Angriffe der russischen Truppen nehmen immer mehr an Härte zu. Die Bevölkerung in den akut vom Krieg betroffenen Gebieten in Sicherheit zu bringen gestaltet sich als kompliziert. Am Montag wurde unter anderem eine Großbäckerei aus der Luft angegriffen. Mindestens zwölf Mitarbeiter starben.
Unterdessen verhandelt der internationale Gerichtshof über den russischen Einmarsch in der Ukraine. Russland hatte seine Teilnahme an der Anhörung zur Völkermord-Klage verweigert. Die Ukraine hatte vor dem Gericht der Vereinten Nationen ein Dringlichkeitsverfahren gegen Putins Krieg angestrebt. Die Ukraine teilte vor Gericht mit, dass Russland Kriegsverbrechen verübt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. Die Anhörungen sollen zwei Tage dauern. Die Regierung in Kiew hat einen Gerichtsbeschluss gefordert der Putin zum sofortigen Einstellen der Kampfhandlungen auffordert.
Ein Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB hat Putins Krieg als „totalen Fehlschlag“ bezeichnet. Russlands Machthaber Putin hat sich offensichtlich verrechnet und komplett verkalkuliert. Er kann diesen Krieg nicht gewinnen. Die „Times“ berichtete in einem Bericht darüber, dass der Krieg auch innerhalb des russischen Geheimdienstes auf starke Kritik stößt. Der russische Inlandsgeheimdienst geht von rund 10.000 getöteten russischen Soldaten aus. Die russische Regierung gab die Zahl lediglich mit 498 an, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. In Russland werden Medien, die von einem Krieg sprechen, mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft.