Ukraine-Konflikt: Russische Armee geht immer rücksichtsloser vor – durch Brutalität soll Kapitulation erzwungen werden

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Der ukrainische Präsident Selenskyj hat am Dienstag Bedingungen für Verhandlungen mit Russland genannt und möchte eine Feuerpause erwirken. Die erste Verhandlungsrunde brachte kaum Fortschritte. Am Mittwoch soll es eine zweite Gesprächsrunde geben. Selenskyj forderten die NATO-Mitglieder auf eine Flugverbotszone zu verhängen. Hiermit soll die russische Luftwaffe gehindert werden neue Angriffe zu fliegen. Die NATO teilte mit, dass keine Truppen oder Flugzeuge in die Ukraine verlegt werden.

Die russische Armee ging unterdessen rücksichtsloser vor und bombardierte unter anderem den Fernsehturm in Kiew. Bei dem Raketenangriff starben fünf Menschen. Am späteren Dienstagabend ereignete sich ein Angriff auf einen Hochhausblock in Charkiw. Mindestens acht Menschen starben hierbei. Außerdem kündigte Russland Angriffe auf die Infrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes an. Unter anderem seien Angriffe auf das 72. Zentrum in Browary, östlich von Kiew, an. Die Bevölkerung die in der Nähe lebt wurde aufgerufen ihre Häuser und Wohnungen sofort zu verlassen.

Unterdessen bewegt sich ein rund 65 Kilometer langer russischer Militärkonvoi auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zu. Die ukrainische Regierung hat jedem aufgebendem russischen Soldaten Straffreiheit und eine Prämie von umgerechnet 40.000 Euro angeboten. Die Aktion wird finanziert von der internationalen IT-Industrie.

Rund 200 russische Soldaten wurden in der Ukraine gefangen genommen. Sie sagten in Verhören aus, dass sie glaubten an einem Manöver in der Ukraine teilzunehmen. Sie sagten aus, nicht davon gewusst zu haben, dass sie zum Kämpfen in der Ukraine eingesetzt worden sind. Russland hat am vergangenen Donnerstag ohne eine Kriegserklärung das Nachbarland Ukraine angegriffen. Bis Dienstagabend starben nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 400 Zivilisten.

Die Geheimdienste der USA beschäftigten sich mit dem Geisteszustand von Putin und warnten vor einem frustrierten Putin. Er sei zunehmend frustriert über die ins Stocken geratene Invasion. Langjährige Putin-Beobachter bewerteten sein Verhalten als zunehmend irrational und unberechenbar. Für Freitag hat die NATO einen Sondergipfel aller NATO-Außenminister einberufen. Bundeskanzler Scholz und UN-Generalsekretär Guterres forderten Putin erneut auf, den Krieg sofort zu beenden. Die Vereinten Nationen bereiten sich unterdessen auf die Versorgung von bis zu vier Millionen Kriegsgeflüchteten vor. In Europa befinden sich neue weitere Sanktionen gegen Russland in Vorbereitung.