
Bundeskanzler Scholz hat am Samstag entschieden Waffen der Bundeswehr in die Ukraine zu entsenden. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj Deutschland um die Lieferung von Panzerabwehrwaffen gebeten. 1.000 Panzerabwehrwaffen und zusätzlich 500 Boden-Luft:Raketen vom Typ „Stinger“, aus Bundeswehrbeständen, sollen nun so schnell wie möglich an die Ukraine geliefert werden. Außerdem sollen 14 gepanzerte Fahrzeuge und bis 10.000 Tonnen Treibstoff geliefert werden. Selenskyj sprach Deutschland seinen Dank aus. Monatelang hatte die Ukraine vergebens Waffenlieferungen aus Deutschland gefordert. Scholz begründete die Waffenlieferung damit, dass der russische Überfall auf die Ukraine die Nachkriegsordnung bedroht. Er betonte, dass Deutschland eng an der Seite der Ukraine steht. Vor der Entscheidung selbst Waffen an die Ukraine zu liefern, wurden Lieferungen der NATO-Partner Niederlande und Estland freigegeben. Auch die Opposition unterstützt die Waffenlieferungen an die Ukraine.
Europa und die USA könnten sich noch am Wochenende für einen Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift aussprechen. Neben Ungarn erklärte sich nun auch Deutschland bereit für diesen Schritt. Der Ausschluss aus dem Finanzsystem ist eine sehr weitreichende Sanktion, weil Russland damit vom globalen Finanzsystem abgeschnitten wird. Außerdem sollen die Auslandsvermögen von russischen Oligarchen eingefroren werden.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew spitzt sich die Lage weiter zu. Die Stadt ist inzwischen von russischen Truppen eingekesselt. In der Stadt wurde eine Ausgangssperre von 22 bis 7 Uhr morgens verhängt. US-Angaben zufolge befinden sich gegenwärtig zehntausende russische Soldaten in der Ukraine. Am Samstagabend soll es im Großraum von Luhansk zu großen Explosionen gekommen sein.