In der Nacht zu Donnerstag sind russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. Präsidentin Putin erklärte der Ukraine den Krieg und drohte jedem der sich einmischt mit Konsequenzen, „wie nie zuvor in der Geschichte“. Ukrainischen Angaben zufolge hat das russische Militär das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl, das sich rund 70 Kilometer von Kiew entfernt befindet, übernommen. Der Unglücksreaktor kann aus diesem Grund nicht mehr als sicher angesehen werden. Es handelt sich um eine der ernstesten Bedrohungen für Europa. Russische Fallschirmjäger sind am Donnerstagabend in der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf dem Militärflughafen Hostomel gelandet. An der Mission sind etwa 20 Flugzeuge beteiligt. Es wird vermutet, dass russische Fallschirmjäger über Kiew abspringen und versuchen in das Regierungsviertel einzudringen, erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj. Die Verwaltung der Hauptstadt löste aus diesem Grund Luftalarm aus und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre. Die Bewohner wurden aufgerufen sich in Bunkern in Sicherheit zu bringen. Vier Metro-Stationen in Kiew wurden als Luftschutzbunker ausgewiesen. Die U-Bahn bleibt unterdessen weiterhin in Betrieb, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.
Im Süden des Landes haben ukrainische Truppen die Kontrolle verloren. Hierbei wurden mindestens 13 Zivilisten – darunter zwei Kinder – und neun ukrainische Soldaten getötet.
Die ukrainische Region Tschernihiw grenzt im Nordwesten an Belarus. Auch hier war es zu Angriffen gekommen. Der Feind konnte nach Angaben des Generalstabs gestoppt werden. Die russische Armee startet unterdessen auch Offensiven von der 2014 illegal von Russland annektierten Halbinsel Krim.
Russland teilte mit, dass am Donnerstag in der Ukraine 74 Objekte der Bodeninfrastruktur zerstört wurden, darunter elf Flughäfen und 18 Radarstationen der Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme S-300. Die Ukraine berichtete von mehreren abgeschossenen russischen MilitärHelikoptern und Flugzeugen.
