Amoklauf in Uni-Hörsaal in Heidelberg: 18-Jähriger schießt um sich und tötet eine junge Schülerin

Symbolfoto: © NicoLeHe | pixelio.de

Am Montagmittag gegen 12.20 Uhr hat sich eine schreckliche Tat in einem Hörsaal der medizinischen Universität im baden-württembergischen Heidelberg ereignet. Um 12.24 Uhr gingen insgesamt sieben Notrufe bei der Polizei ein mit der Meldung, dass ein Amokläufer mit einem Gewehr im Hörsaal um sich schießt. Die ersten Beamten erreichten die Universität gegen 12.30 Uhr. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll der Täter bei laufender Vorlesung in einem Hörsaal der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld mit einer Langwaffe um sich geschossen und dabei vier Personen zum Teil schwer verletzt haben. Eine 23-jährige Frau erlag wenige Stunden nach der Tat im Krankenhaus ihren schweren Schussverletzungen. Anschließend ist er in den Außenbereich geflüchtet. Im angrenzenden Botanischen Garten hat sich der 18-jährige Täter selbst erschossen, teilte die Polizei mit.

Das Tatmotiv war am Montagabend noch unklar. Die für die Tat verwendete Waffe soll der Täter im Ausland erworben haben. Erste Erkenntnissen zufolge handelte es sich um keine politisch oder religiös motivierte Tat. Am Mittwochabend durchsuchten Beamte die Wohnung des 18-Jährigen und stellten Beweise sicher. Dazu zählt auch eine Whatsapp-Nachricht, die der Täter vor der Tat einer Person gesendet hatte. Er schrieb darin, dass Leute nun bestraft werden müssten. In der Nachricht wünschte sich der Amokläufer außerdem eine Seebestattung. Bereits kurz nach der Tat stand fest, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt hat. Ein Spezialeinsatzkommando durchsuchte zur Sicherheit das gesamte Gelände nach möglichen weiteren Tätern. Um kurz vor 15 Uhr gab es die Entwarnung und die Polizei teilte mit, dass keine Gefahrenlage mehr gegeben ist. Das genaue Tatmotiv ist noch unklar und Bestandteil der eingeleiteten Ermittlungen.

Die Universität Heidelberg teilte über Twitter mit, dass alle Vorbereitungen für eine zeitnahe psychologische Unterstützung der Betroffenen getroffen werden.

Politiker zeigten sich bestürzt über die Tat. Ministerpräsident Kretschmar versprach eine schnelle Aufklärung und sagte, dass seine Gedanken bei den Familien und ihren Angehörigen seien. Bundeskanzler Scholz sagte: „Es zerreisst mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren.“ Er sprach den Angehörigen, den Opfern und den Studentinnen und Studenten sein Beileid aus.