
Der Druck auf den britischen Premierminister Boris Johnson hat sich noch einmal erhöht. In der Downing Street hat es offenbar während des landesweiten Lockdowns regelmäßige Zusammenkünfte gegeneben, bei denen regelmäßig Alkohol konsumiert wurde. Die Mitarbeiter hätten sich mit Johnson während des Lockdowns im vergangenen Jahr mindestens jeden Freitag zu einer „Winetime“ getroffen. Treffen in den Innenräumen waren jedoch aufgrund der geltenden Lockdown-Vorgaben in Großbritannien streng verboten. Johnson selbst soll regelmäßig Gast bei den Zusammenkünften gewesen sein. Für die „Winetime“ wurde extra ein Bürokühlschrank angeschafft, um Wein, Prosecco und Bier kühl zu halten. Die Treffen am Freitag haben nach Angaben des „Mirror“ seit langem Traktion in der Downing Street. Das war bereits bei früheren Regierungen so.
Boris Johnson steht aufgrund der Feiern während des strengen Lockdowns seit längerem massiv unter Druck. Zuletzt sorgte eine Feier im Regierungssitz, die am Vorabend der Beerdigung von Prinz Philip im April 2021 stattfand für Aufregung. Aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen musste Queen Elizabeth II. ganz alleine in der Kapelle ihrer Residenz in Windsor Abschied nehmen mit dem sie 73 Jahre lang verheiratet war. Die britische Regierung hat sich für die Party am Vorabend der Beerdigung bereits beim Königshaus entschuldigt. „Es ist zutiefst bedauerlich, dass dies in einer Zeit der nationalen Trauer geschehen ist“, sagte der Sprecher von Premier Johnson.
Zu den Partys während des Lockdowns laufen derzeit Untersuchungen. Die Opposition und auch Politiker aus der eigenen Partei forderten Johnson zum Rücktritt auf. Oppositionschef Starmer sagte, dass der Rücktritt im „nationalen Interesse“ steht.