Weiterhin hohe Infektionszahlen: Österreich kündigt harten Lockdown und Impfpflicht für alle an

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In Österreich gilt ab Montag angesichts der weiterhin extrem hohen Infektionszahlen ein landesweiter harter Lockdown für Geimpfte und Ungeimpfte. Das teilte Bundeskanzler Schallenberg am Freitag mit. Im Februar soll außerdem eine Impfpflicht für alle eingeführt werden. Der Lockdown gilt zunächst für maximal 20 Tage. Während dieser Zeit dürfen die Menschen nur noch aus dringend notwendigen Gründen ihr Haus verlassen. Schulen und Kindergärten bleiben geöffnet. Nach zehn Tagen soll die Maßnahme geprüft werden und über das weitere Vorgehen beraten werden. Ab spätestens dem 13. Dezember soll der Lockdown für Geimpfte und Genesene beendet werden. In Oberösterreich soll der Lockdown bis zum 17. Dezember gelten. Im Anschluss soll landesweit wieder die 2G-Regel gelten. Für Ungeimpfte gilt der Lockdown unbefristet. Der neue Lockdown ist bereits der fünfte in Österreich.

Bühnen, Museen, Kinos und alle weiteren Kulturinstitutionen sind ab Montag in ganz Österreich wieder geschlossen, einzelne Häuser schließen bereits am Wochenende. 

Die Inzidenz in Österreich lag zuletzt bei 1.000 Infizierten je 100.000 Einwohnern. In den Bundesländern Oberösterreich und Salzburg ist die Lage mit einer Inzidenz von 1.500 Infizierten je 100.000 Einwohnern besonders dramatisch. Am Freitag wurden 15.809 neue Corona-Fälle gemeldet.

Außerdem soll ab dem 1. Februar 2022 eine landesweite Impfpflicht eingeführt werden. Österreich ist das erste Land in Europa, das die Impfpflicht einführt. Bundeskanzler Schallenberg begründete den Schritt damit, dass es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen war genug Menschen zu einer Impfung zu bewegen. Die Konsequenzen sind volle Intensivstationen und enormes Menschenleid, so Schallenberg. Er kritisierte – ohne sie beim Namen zu nennen – die einflussreiche rechte FPÖ. Deren Impfkritik sei ein „Attentat auf unser Gesundheitssystem“, sagte er.