
Nach dem die Taliban die Macht in Afghanistan vor drei Wochen übernommen haben, wurde am Dienstag die Übergangsregierung benannt. Der Forderung des Westens auch Nichtmitglieder mit Regierungsaufgaben zu betrauen, kamen die Islamisten nicht nach. Der Taliban-Sprecher Mudschahid teilte mit, dass an der Spitze der Übergangsregierung Mullah Mohammed Hassan Achund stehen wird. Achund hatte die Talina-Regierung in Afghanistan bis 2001 angeführt. Sein Stellvertreter wird Mullah Abdul Ghani Baradar. Er war der bisherige Vizechef der Taliban und hatte die Verhandlungen mit der vorherigen US-Regierung unter Präsident Trump geführt. Das sogenannte Doha-Abkommen, das Ende Februar unterzeichnet wurde, war das Ergebnis der Verhandlungen. In dem Abkommen verpflichteten sich die Taliban zu Friedensverhandlungen mit der entmachteten afghanischen Regierung und auf Gewalt zu verzichten. Im Gegenzug hatte Trump den Taliban den vollständigen Truppenauszug aus Afghanistan in Aussicht gestellt. Als Innenminister benannten die Taliban Haqqani. Diese Wahl sorgt für Kritik, denn Haqqani zählt zu den Gründungsmitgliedern eines Netzwerks von Terroristen.