Bahnverkehr: GDL kündigt bisher längsten Bahnstreik an

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Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) zu neuen Streiks aufgerufen. Ab Donnerstag müssen sich Passagiere im Personenverkehr auf einen fünftägigen Streik einstellen. Ab Mittwochnacht wird der Bahnverkehr in Deutschland erneut stillgelegt. Im Personenverkehr startet der Streik am frühen Donnerstagmorgen um 2 Uhr. Der Streik soll erst am Dienstag um 2 Uhr enden. Es handelt sich um den längsten Bahnstreik im aktuellen Tarifstreit. Der Arbeitskampf hatte bereits im August zweimal für Zugausfälle und Verspätungen in weiten Teilen des Nah- und Fernverkehrs geführt. Der neue Arbeitskampf wird erneut hunderttausende Reisende und Pendler treffen. In mehreren Bundesländern sind noch Schulferien und somit Reiseverkehr. Die Bahn kündigte an, dass erworbene Fahrkarten wieder flexibel genutzt werden können und beispielsweise Reisen vorgezogen werden können – auch bei Zugbindung – oder bis zum 17. September verschoben werden können. Es wird damit gerechnet, dass im Fernverkehr etwa 25 Prozent der Züge verkehren und im Nahverkehr etwa 40 Prozent der angebotenen Verbindungen fahren. Es wird empfohlen geplante Bahnreisen auf vor oder nach dem Streik zu verschieben.

Martin Seiler aus dem Vorstand der Deutschen Bahn sagte, dass der Arbeitskampf „völlig überzogen und durch nichts zu rechtfertigen sei“. Unterdessen gab es keinerlei Annäherung mit dem Management. Bahnchef Lutz hatte in den vergangenen Tagen die GDL mehrfach das aufgerufen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die GDL fordert unverändert 3,2 Prozent mehr Gehalt und eine Corona-Prämie von 600 Euro für alle Angestellten. Die Bahn erklärte sich zu der Lohnerhöhung bereit, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Die Bahn zeigte sich auch gesprächsbereit zu einer Corona-Prämie, ohne bisher ein beziffertes Angebot zu unterbreiten.