
Die US-Regierung warnte am Sonntag vor einer Anschlagsgefahr durch die Terroristen des „Islamischen Staats“ (IS) am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul. Dort ist die Lage weiterhin chaotisch und unübersichtlich. Am Samstag starben bei einer Massenpanik am Flughafen mindestens sieben Menschen. Innerhalb einer Woche sind mindestens 20 Menschen vor dem Flughafen in Kabul gestorben.
Am Wochenende hat die deutsche Luftwaffe unter schwierigsten Bedingungen insgesamt rund 600 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Bis Sonntagmittag hat die Bundeswehr insgesamt 2134 Männer, Frauen und Kinder aus Afghanistan ausgeflogen. US-Streitkräfte brachten bereits 17.000 Menschen über die Luftbrücke in Sicherheit. Mit den Maschinen der Luftwaffe, die zum Kabuler Flughafen zurückkehren, werden jeweils Verpflegung und Hilfsgüter für die Wartenden sowie für die Ersatzkräfte transportiert. Die Situation zur Rettung von westlichen Staatsbürgern und Afghanen spitzt sich immer weiter zu. Niemand kann sagen, wie lange die Luftbrücke noch aufrecht erhalten werden kann. Besonders vor dem Flughafen ist die Lage dramatisch. Im Gedränge kommt es zu Gewalt, Menschen werden einfach niedergetrampelt. Auf dem Gelände des Flughafens befinden sich bis zu siebentausend wartende Menschen. Diese sollen überwiegend von Amerikanern ausgeflogen werden. Schätzungen zufolge sind insgesamt etwa 60.000 Menschen mit Bezug zu Nato-Staaten auszufliegen.