Evakuierung in Afghanistan: Bundeswehreinsatz wurde gebilligt

Symbolfoto: © Gabi Eder | pixelio.de

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Mandat für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr auf den Weg gebracht. Das Mandat hat eine Gültigkeit bis zum 30. September. Bis dahin können bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten für die Mission eingeplant werden. In der kommenden Woche soll über das Mandat abgestimmt werden. Über jeden bewaffneten Einsatz der Bundeswehr muss im Parlament abgestimmt werden. In Ausnahmefällen – wie in diesem Fall – ist das auch im Nachhinein noch möglich. Die Ausnahme wird mit der schlechten Sicherheitslage in Afghanistan nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban begründet.

Unterdessen hat ein weiteres deutsches Flugzeug mit 176 Menschen an Bord Kabul in Richtung der usbekischen Hauptstadt Taschkent verlassen. Am Dienstagabend hatte die Bundeswehr 139 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Von Taschkent aus werden die Menschen mit Lufthansa-Flugzeugen weiter nach Deutschland gebracht.

Die Bundesregierung versucht in Gesprächen mit Vertretern der radikal-islamischen Taliban Ausreisemöglichkeiten für einheimische Ortskräfte in Afghanistan zu schaffen. Der deutsche Botschafter in Kabul war in die katarische Hauptstadt Doha gereist. Dort befinden sich Vertreter der USA in Gesprächen mit Repräsentanten der radikal-islamistischen Taliban. Die Gespräche gestalten sich schwierig, hieß es am Mittwoch. Die Bundeswehr sucht weiter nach Ortskräften die das Land bisher noch nicht verlassen konnten. Es soll sich um mindestens 1.000 Menschen handeln.

Der Flughafen in Kabul wird derzeit von 4.000 US-Soldaten gehalten. In den nächsten Tagen soll die Anzahl der Soldaten am Flughafen noch einmal um weitere 2.000 aufgestockt werden. Im Gespräch ist eine dauerhafte Luftbrücke in Kooperation mit den USA.