Spionage-Vorwurf gegen Dänemark: Merkel und Macron fordern Aufklärung

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Der dänische Geheimdienst soll an der Ausspähung von europäischen Spitzenpolitikern durch die USA beteiligt gewesen sein. Nach den Berichten über eine dänische Unterstützung des US-Geheimdienstes NSA verlangen Deutschland und Frankreich eine umfassende Aufklärung. Die dänische Regierung verurteilte unterdessen die Aktion des eigenen Geheimdienstes. Dänemarks Verteidigungsministerin Bramsen sagte, dass das systematische Abhören enger Verbündeter inakzeptabel sei. Der dänische Militärnachrichtendienst hat bisher zu den Vorwürfen keine Stellung bezogen.

Der französische Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel bezeichneten das Vorgehen unter Bündnispartnern als inakzeptabel. Merkel sagte, dass sie es beruhigend findet, dass die dänische Regierung nicht hinter der Aktion des Geheimdienstes steht. 

Am vergangenen Wochenende berichtete unter anderem der dänische Rundfunk sowie deutsche Medien, wie die Süddeustche Zeitung davon, dass Dänemark den USA eine geheime Abhörstation in der nähe von Kopenhagen zur Verfügung gestellt hat. Von dort aus sollen zwischen 2012 und 2014 Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Steinmeier und der damalige Bundeskanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück und zahlreiche weitere Spitzenpolitiker aus Frankreich. Norwegen und Schweden abgehört worden sein.