
Am Samstagabend kam es nach anfangs friedlichen Protesten am „Tag der Arbeit“ zu gewaltsamen Ausschreitungen. Rund 10.000 Teilnehmer einer Fahrrad-Demonstration zum Grunewald hatten bewiesen, wie friedlich und unter Einhaltung der geltenden Corona-Auflagen demonstriert werden kann.
An der Demonstration im Berliner Stadtteil Neukölln nahmen auch etwa 10.000 Menschen teil. Dort kam es zu brennenden Barrikaden sowie Stein- und Flaschenwürfen. Auch Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz und Fälle von schwerem Landfriedensbruch wurden vermeldet. Der Wasserwerfer kam ebenfalls zum Einsatz, damit gefahrlos brennende Hindernisse auf der Fahrbahn und ein Übergreifen der Flammen auf umstehende Autos verhindert werden konnte.
Der gewaltsame Protestzug mehrerer linksradikaler Gruppen wurde schließlich abgebrochen. Der Versammlungsleiter erklärte die Demonstration am Samstagabend für beendet, nach dem er selbst aus der Menge heraus angegriffen wurde. Gegen Mitternacht hatte sich die Lage weitestgehend beruhigt. Ab 22 Uhr galt in Berlin die nächtliche Ausgangssperre aufgrund der Corona-Pandemie.
Nach den teils gewaltsamen Demonstrationen in Berlin teilte die Gewerkschaft der Polizei mit, dass insgesamt 93 Polizisten verletzt wurden. Drei Beamte wurden mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert.
Außerdem wurden Über 350 Menschen vorübergehend festgenommen. Von einem friedlichen 1. Mai in Berlin kann auch in diesem Jahr keine Rede sein.