Russland: Ärzte warnen vor drohendem Herzstillstand bei inhaftiertem Nawalny – USA drohen mit Konsequenzen

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Der in einem russischen Straflager inhaftierte Kreml-Kritiker Nawalny befindet sich im Hungerstreik. Nun warnten Ärzte vor einem drohenden Herzstillstand. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zuletzt von Tag zu Tag. Nawalny befindet sich im Hungerstreik, mit dem Ziel, dass ihm eine angemessene medizinische Behandlung gewährt wird. Er klagte in den letzten Tagen über Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. Sein Ärzteteam forderte Zugang zu dem Inhaftierten. Die Kaliumwerte von Nawalny sind mit 7,1 erschreckend hoch und es droht„jede Minute“ eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie Herzrhythmusstörungen, erklärten die Mediziner.

Zahlreiche Staaten fordern die russische Regierung zum Handeln auf. Bundesaußenminister Maas hat Russland zu einer sofortigen medizinischen Behandlung aufgefordert. Die US-Regierung hat Russland mit Konsequenzen gedroht, wenn Nawalny im Gefängnis stirbt.

Unterstützer des Kreml-Kritikers fordern unterdessen zu neuen Protesten auf. Am kommenden Mittwochabend ab 19 Uhr wird es neue Massenproteste in Russland geben. Am Mittwoch hält der russische Machthaber Putin seine Rede zur Lage der Nation. Es geht bei den neuen Protesten nicht mehr um die Freiheit Nawalnys, sondern um sein Leben, teilten Unterstützer und enge Freunde von ihm mit. Während der Solidaritäts-Demonstrationen waren im Januar und Februar diesen Jahr mehr als 11.000 Menschen verhaftet worden.

Im August 2020 hatte Nawalny einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok überlebt. Er wurde für die Behandlung nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt. Nach der erfolgreichen Behandlung kehrte er im Januar nach Russland zurück, wurde dort am Flughafen verhaftet und anschließend zu einer mehrjährigen Haftstrafe in einem Straflager verurteilt.