
Der „Tag des Militärs“ in Myanmar wurde für die Zivilisten zum Tag des Terrors. Am Samstag fand im Land die Militärparade statt. An diesem Tag wurden landesweit mehr als 114 Menschen von Sicherheitskräften erschossen, teilte die Organisation für politische Gefangene mit. Unter den Getöteten sind Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 15 Jahren. Es war damit der blutigste Tag der Proteste im südostasiatischen Land Myanmar. Der UN-Sondergesandte sprach von einem Massenmord an der eigenen Bevölkerung. „Die Gewalt ist inakzeptabel und muss sofort aufhören“, so die Vereinten Nationen. Ein Zivilist soll angeschossen und anschließend lebendig verbrannt worden sein. Unabhängige Journalisten bestätigten das.
Am 1. Februar kam es in Myanmar zum Militärputsch gegen die Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahlen im November klar gewonnen. Nach dem Putsch erklärte das Militär die Parlamentswahlen für ungültig und übernahm die Führung des Landes. Seit dem kommt es zu Massenprotesten und Zusammenstößen mit der Polizei. Die Demonstranten fordern die Freilassung der inhaftierten Regierungschefin und die Wiedereinsetzung der gewählten Regierung.