Compliance-Verfahren gegen Bild-Chefredaketur Julian Reichert: Er ließ sich beurlauben

Symbolfoto: © Thorben Wengert | pixelio.de

Nach dem Berichte vom „Spiegel“ bekannt wurden, leitete der Axel Springer Medienkonzern ein unabhängiges Compliance-Verfahren gegen Chefredaketur Julian Reichert ein. Ihm wird vorgeworfen aktiv Machtmissbrauch begangen zu haben. Ein Compliance-Verfahren hat den Zweck zu überprüfen, ob das Verhalten regelkonform war. Der Satiriker Jan Böhmermann deutete nach der „Spiegel“-Berichterstattung an, dass es inzwischen Vorwürfe von mehreren Angestellten gibt. Es soll in mehreren Fällen drastische Verfehlungen gegenüber Frauen gegeben haben. Der Ausgang des eingeleiteten Verfahrens wird davon abhängen, ob die betroffenen Frauen ihr Schweigen brechen, teilte der „Spiegel“ mit. Das Verhalten des Chefredakteurs Reichelt wurde vom „Spiegel“ mit dem in einem mittelalterlichen Königshaus verglichen. Der Ausgang des eingeleiteten Verfahrens wird davon abhängen, ob die betroffenen Frauen ihr Schweigen brechen. „Spiegel“-Autoren befürchten, dass das Verfahren für Julian Reichelt keine Konsequenzen haben wird, weil Mitarbeiter aus Furcht vor seiner Rache keine Angaben machen könnten.

Reichert wurde am Samstag auf eigenen Wunsch befristet freigestellt, um eine ungestörte Aufklärung sicherzustellen. Er selbst bestreitet die erhobenen Vorwürfe. Die Führung der „Bild„-Zeitung übernimmt nun zunächst Alexandra Würzbach – die Chefredakteurin der „Bild am Sonntag“.