Impfungen gegen die Pandemie: Ethikrat gegen Privilegien für Geimpfte

Symbolfoto: © Christian Daum | pixelio.de

Spätestens seit dem Start des Impfprogramms wird kontrovers diskutiert, ob die zum Zweck des Infektionsschutzes verfügten staatlichen Freiheitsbeschränkungen für Personen, die gegen Covid-19 geimpft sind, aufgehoben werden sollten. Der deutsche Ethikrat lehnte am Donnerstag Lockerungen der Corona-Auflagen für geimpfte Menschen ab. Das hat auch den Hintergrund, dass gegenwärtig noch nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch Geimpfte das Corona-Virus weiterverbreiten können. Wenn sich herausstellt, dass das Impfprogramm anschlägt können die Einschränkungen stattdessen schrittweise für alle aufgehoben werden.

Eine besondere Situation stellen Menschen in Pflegeeinrichtungen und Hospizen dar. Der Ethikrat sprach sich aufgrund der starken Einschränkungen, die teils seit dem Beginn der Pandemie gelten, dafür aus geimpften Personen mehr Freiheiten zu ermöglichen.

Eine Ausnahme könnte es lediglich bei Veranstaltungen von privaten Anbietern geben. Hier stellte der Rat fest, dass die Veranstalter in ihrer Entscheidung frei sind, mit wem ein Vertrag abgeschlossen werden kann. Bei Veranstaltungen könnte also nach dem jeweiligen Impfstatus differenziert werden. Besonders private Anbieter von Waren und Dienstleistungen äußerten sich für die Aufhebung von Beschränkungen für geimpfte Personen. Die australische Fluggesellschaft Qantas hat unterdessen angekündigt in absehbarer Zeit nur noch geimpfte Menschen auf internationalen Flügen zuzulassen.