
Nur wenige Wochen vor der Parlamentswahlen in den Niederlanden hat die Regierung am Freitag ihren Rücktritt erklärt. Die Regierung von Premier Rutte zieht damit die Konsequenzen aus der Affäre um Kinderbeihilfen. Jahrelang wurden 20.000 Eltern fälschlicherweise als Betrüger dargestellt. Die Betroffenen geraten in große finanzielle Not. Die niederländischen Behörden hatten die betroffenen Eltern jahrelang Betrug bei den Kinderbeihilfen vorgeworfen. Die daraus resultierenden Rückforderungen stürzten zahlreiche Familien in finanzielle Schwierigkeiten, sodass tausende Familien in Not gerieten. Die Steuerbehörden forderten zu Unrecht zwischen 2013 und 2019 Zehntausende Euro an Kita-Zuschüssen zurück. In der gesamten Zeit war Premier Rutte Regierungschef. Eine parlamentarische Untersuchungskommission hatte im Dezember 2020 das Vorgehen von Politikern, Behörden und Justiz scharf kritisiert. Dadurch erlangte der Beihilfe-Skandal große Aufmerksamkeit. Die Regierung sagte jeder betroffenen Familien eine Entschädigung in Höhe von 30.000 Euro zu.