
Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan hat am Dienstag eine entscheidende Wende genommen. Beide Länder stimmten einem Abkommen zu, dass die Entwicklung für lange Zeit in der Region rund um Bergkarabach bestimmen könnte. Armenien hat eine Vereinbarung mit Aserbaidschan und Russland zugestimmt und dadurch Eingeständnisse gemacht. Im Gegenzug stimmte auch Aserbaidschan Bedingungen zu, die bisher abgelehnt wurden. Ein Teil der Vereinbarung ist eine Waffenruhe. Armenien muss seine Truppen aus den bis zuletzt schwer umkämpften Gebieten abziehen. Diese Truppen befanden sich in dem betroffenen Gebiet seit de Neunzigerjahren, um eine Sicherheitszone zu kontrollieren.
Nach 43 Tagen ununterbrochenem Krieg sind die eingesetzten Soldaten erschöpft. Während des Konflikts starben bisher 1.221 Menschen, hunderte wurden verwundet.
Besonders kritisch ist ein Gebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan, in dem bis vor dem Krieg etwa 145.000 Menschen gelebt haben. Dieses Gebiet müssen die armenischen Streitkräfte räumen. Viele der Bewohner waren aufgrund der massiven Kriegshandlungen in den letzten Wochen aus den Städten und Dörfern nach Armenien geflohen.
Russland kündigte an die militärische Kontrolle zu übernehmen. 1.960 russische Soldaten sollen die Verbindung zwischen Armenien und Aserbaidschan als Friedenstruppen absichern. Die Truppen haben am Dienstag bereits begonnen Stellung zu beziehen. Bis vor Kurzem haben sowohl Armenien als auch Aserbaidschan russische Friedenstruppen abgelehnt.
Die von Armenien beanspruchte Region Bergkarabach gehört völkerrechtlich betrachtet zum islamisch geprägten Aserbaidschan. Die beiden Länder geben sich bis zuletzt gegenseitig die Schuld an den Gefechten.