
In Berlin wird die konsequente Kontaktnachverfolgung bei positiv getesteten Personen ausgesetzt, weil diese nicht mehr möglich ist. Die Gesundheitsämter sind am Limit und können dieses nicht mehr vollumfänglich leisten, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). In einem gemeinsamen Brief hatten sich zuvor Amtsärzte an die Berliner Gesundheitssenatorin gewandt und gefordert die konsequente Kontaktnachverfolgung aufzuheben. Schwerpunktmäßig werden ab sofort nur noch Risikogruppen, wie das Personal von Krankenhäusern und Personen, die in der Pflege arbeiten nachverfolgt. Andere Kontakte werden auch nachverfolgt aber mit zeitlicher Verzögerung.
Sobald ein positiver Fall bekannt wird, dann muss man in Selbstisolation und nicht mehr darauf warten, dass diese jemand anordnet, teilte Kalayci in der Tagesschau mit. Der Gesundheitsstatdrat vom Stadtteil Neukölln sagte, dass die Situation einem absoluten Krisenmodus gleicht.
Am Freitagvormittag hat das Berliner Verwaltungsgericht unterdessen die Sperrstunde für weitere 14 Gastwirte aufgehoben. Für alle anderen Gastronomiebetriebe gilt nach wie vor die Sperrstunde von 23 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Eine Grundsatzentscheidung, die für alle Berliner Gastronomiebetriebe Gültigkeit hat, wird vom Oberverwaltungsgericht erwartet.