
Deutschland hat den kritischen Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner landesweit überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Zahl aktuell mit 51,3 an. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zuletzt 7.595 Neuinfektionen – der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Die Gesundheitsämter befinden sich an ihren Leistungsgrenzen, sodass nicht mehr alle Infektionsketten nachvollziehbar sind.
Der Anteil der Verstorbenen liegt gegenwärtig bei unter einem Prozent. Der bayerische Ministerpräsident Söder kündigte angesichts der steigenden Infektionszahlen an, Berufspendler aus ausländischen Corona-Hotspots einzuführen. Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen teilte mit, dass Schüler ab der 5. Klasse nach den Herbstferien im Unterricht wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Diese Regelung gilt zunächst bis zu den Weihnachtsferien.
Im besonders schwer von der Pandemie betroffnen Landkreis Berchtesgadener Land sollen Soldaten helfen den Grund für den massiven Anstieg zu ermitteln. Es sollen unter anderem in Kooperation mit Sanitätern die Infektionsketten nachverfolgt werden. Warum sich so viele Menschen in den bayerischen Kreis angesteckt haben ist nach wie vor unklar. Der Landkreis Berchtesgadener Land befindet sich derzeit im Lockdown – alle Schulen und Kitas und viele Betrieb mussten erneut schließen (wir berichteten).
Die Mehrheit der Bevölkerung kennt die Maßnahmen zur Minimierung des Ansteckungsrisikos und setzt sie in wesentlichen Lebensbereichen um: Die AHA+L-Regeln (Abstand halten – Hygieneregeln beachten – Alltagsmasken tragen und Lüften) müssen weiterhin eingehalten werden, teilt das RKI mit.
Am Mittwoch wurde Bundesgesundheitsminister Jens Spahn positiv auf das Corona-Virus getestet. Er hatte zuvor noch an einer Kabinettssitzung teilgenommen.