
In Paris hat sich in einem Vorort am Freitagnachmittag ein Terror-Angriff ereignet. Ein 47-jähriger Geschichtslehrer wurde in Conflans-Sainte-Honorine auf offener Straße und unmittelbar vor einer Schule angegriffen und enthauptet. Der Lehrer soll seinen Schülern zum Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt haben. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass dem Angriff Drohungen gegen den betroffenen Lehrer und die Schule vorausgegangen waren. Ein Schüler hatte seinem Vater davon erzählt und dieser hatte sich bei der Schulleitung beschwert und mobil gemacht. Möglicherweise wurde der Lehrer deshalb von einem 18-jährigen mutmaßlichen Islamisten getötet. Der Täter konnte kurz nach der Tat im nahegelegenen Éragny-sur-Oise gestellt werden. Er hatte dort versucht die Polizisten anzugreifen. Daraufhin gaben die Beamten Schüsse ab. Der Täter kam dabei ums Leben. Anschließend wurde der Umkreis rund um den Täter abgesperrt, da zunächst unklar war, ob es sich bei der Weste, die er trug um eine Sprengstoffweste handelte. Sprengstoffexperten gaben später Entwarnung.
Frankreichs Präsident Macron fuhr am Freitagabend zum Tatort und teilte mit, dass es sich um einen islamistischem Terroranschlag handelt. Kurz darauf wurde ein Krisenstab eingerichtet. Innenminister Darmanin hat eine Marokko-Reise abgebrochen.
Am Samstag wurden fünf weitere Menschen festgenommen, teilte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mit. Unbestätigten Berichten zufolge handelt es sich unter anderem um Familienangehörige des Täters, darunter auch Minderjährige.
Seit Jahren wird Frankreich immer wieder von islamistischen Anschlägen erschüttert, bei denen inzwischen mehr als 250 Menschen starben. Erst Ende September hatte es vor dem ehemaligen Redaktionssitz des Satiremagazins Charlie Hebdo einen Messerangriff mit zwei Verletzten gegeben (wir berichteten). 2015 wurden nach der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zwölf Mitarbeiter des Satiremagazins Charlie Hebdo von islamistischen Terroristen ermordet.