
Dem vergifteten russischen Kremlkritiker Nawalny geht es wieder etwas besser. Das Team von Nawalny teilte am Donnerstag mit, dass das Hotelzimmer des Kremlkritikers untersucht wurde und dabei an einer Flasche Mineralwasser Spuren des Gifts gefunden wurden. Somit ist davon auszugehen, dass Nawalny das Gift über eine Flasche Mineralwasser in einem Hotelzimmer in Tomsk zu sich nahm. Er war auf einem Inlandsflug von Tomsk nach Moskau an Bord des Flugzeugs bewusstlos zusammengebrochen, sodass die Maschine notlanden musste. Wenig später wurde der Kremlkritiker zur weiteren Behandlung nach Berlin transportiert, nach dem es aus Russland hieß, dass es keine Anzeichen für eine Vergiftung gebe. In Berlin ist Nawalny inzwischen wieder aus de, künstlichen Koma erwacht.
Nach dem Russland das Ergebnis des Speziallabors der Bundeswehr anzweifelte, haben weitere Labore in Frankreich und Schweden die Vergiftung mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok – der zu Sowjetzeiten entwickelt wurde – bestätigt. Unterdessen untersucht die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) ebenfalls Proben.
Russland ist bis heute den Bitten der Bundesregierung um Zusammenarbeit bei den Ermittlungen nicht nachgekommen. Europa muss angesichts der Vergiftungsfälle seine Beziehungen zu Russland überdenken. Dabei geht es auch um die Fortsetzung des Erdgasprojekts Nordstream 2.