
Innerhalb eines Pflegeheims im niedersächsischen Celle soll es zu schweren Misshandlungen gegenüber pflegebedürftigen Personen gekommen sein. Verdächtigt werden eine 26-jährige Frau sowie zwei 27 und 31 Jahre alte Männer, die in dem betroffenen Pflegeheim angestellt waren. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die drei Beschuldigten eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass es um den Verdacht der Freiheitsberaubung und der Körperverletzung geht. Außerdem geht es um Fotos, die die Angestellten von ihren Taten verbreitet hatten. Die veröffentlichten Fotos verstoßen gegen die höchstpersönlichen Lebensbereiche der Opfer.
Ein Angestellter soll einen Bewohner des Heims mit einer Decke im Bett festgebunden haben, sodass sich dieser kaum noch bewegen konnte. Auf weiteren Bildern ist zu sehen, wie die OP-Wunde eines Bewohners aufging, weil die Angestellten ihm die Hilfe beim Toilettengang verweigerten.
Die Geschäftsführerin des betroffenen Pflegeheims äußerte sich „entsetzt über die erkennbaren Missstände“. Sie selbst war am 11. Mai informiert worden und hatte anschließend Strafanzeige gegen die drei Angestellten gestellt und diese fristlos entlassen.
Die Präsidentin der niedersächsischen Pflegekammer reagierte bestürzt auf die Vorwürfe und sagte, dass das Pflegepersonal häufig überlastet sei aber ein Fall wie in Celle nicht zu entschuldigen sei. Die Pflegekammer arbeitet an einem neuen Meldesystem, das dazu beitragen soll, dass mögliche Missstände einfacher von Angehörigen und Kollegen gemeldet werden können.