
Die Regierung in Schweden verfolgt in der Corona-Krise eine andere Strategie als die meisten EU-Staaten. Das öffentliche Leben wurde kaum eingeschränkt und stattdessen darauf gesetzt, dass sich die Bürger freiwillig an die Maßnahmen halten. Aufgrund der vergleichsweise hohen Anzahl an Toten, im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarländern, sorgt dieser Sonderweg für Kritik.
Niedersachsen ordnet als erstes deutsches Bundesland eine zweiwöchige Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Schweden an. Das teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung in Schweden mit. Als Grund nannte das Amt sie Überschreitung von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner in Schweden innerhalb einer Woche. Rückkehrer aus Schweden werden in Niedersachsen verpflichtet sich unverzüglich zu ihrem gewöhnlichen Aufenthaltsort zu begeben. Außerdem müssen sie das Gesundheitsamt über ihre Rückkehr aus Schweden informieren. Für Schweden-Rückkehrer wurden sogar kurze Aufenthalte im Freien, beispielsweise zum Einkaufen, untersagt. Weitere Bundesländer werden aufgrund der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts voraussichtlich in Kürze nachziehen.