
Am Samstag sind weltweit Menschen gegen Rassismus und die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe auf die Straßen gegangen. In Berlin waren 1.500 Teilnehmer angemeldet, erschienen sind zehn Mal so viele, nämlich 15.000. Der Berliner Alexanderplatz war eereits kurz nach dem Beginn der Demo voll, sodass die Polizei angrenzende Straßen sperrte und diese mit genutzt werden konnten. Die Teilnehmer wurden im Vorfeld aufgefordert während der Demonstration schwarze Kleidung zu tragen und stillschweigend an den Tod von George Floyd zu erinnern. Die Polizei rief angesichts der Corona-Pandemie dazu auf genügend Abstand einzuhalten. Die Atmosphäre war friedlich. Die Schweigeminute dauerte 8 Minuten und 46 Sekunden. So lange drückte ein Polizist in Minneapolis dem Afroamerikaner George Floyd sein Knie auf den Hals. Er verlor das Bewusstsein und starb kurz darauf (wir berichteten). Floyd starb am 25. Mai infolge eines brutalen Polizeieinsatzes. Nach seinem Tod kam es in den USA in mehreren Städten und Bundesstaaten zu teils schweren Ausschreitungen.
Am Samstag wurde neben Berlin auch in zahlreichen weiteren Städten wie Dortmund, Hamburg, Hannover und Frankfurt demonstriert. In München versammelten sich 20.000 Menschen gegen Rassismus am Münchener Königsplatz, in Hamburg waren es 14.000. Die aufgrund der Corona-Pandemie geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wurden dabei weitestgehend eingehalten, hieß es am Samstagabend.
In Berlin und Hamburg kam es im Anschluss an die Silent Demos zu Ausschreitungen. In Hamburg wurde aus einer Gruppe heraus Pyrotechnik gezündet. Zwei Polizeibeamte wurden verletzt. Die Polizei ging mit einem Wasserwerfer gegen die Demonstranten vor.
In Berlin wurde vor dem Berolinahaus am Alexanderplatz mehrere Polizisten lange nach dem Ende der Versammlung aus einer größeren Personengruppe mit Steinen und Flaschen beworfen. Es gab vereinzelt verletzte Beamte und mehrere Festnahmen.