
Vor dem Urban-Krankenhaus in Berlin bangten zeitweilig mehr als 100 Angehörige um das Leben einer älteren Frau. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde sie in das Krankenhaus im Stadtteil Kreuzberg eingeliefert. Auf dem Weg zum Krankenhaus gerieten zwei Autos, die jeweils mit mehreren Familienmitgliedern besetzt waren in Geschwindigkeitskontrollen. Die beiden Fahrzeuge hielten nicht an und wurden von der Polizei verfolgt. Einem Porsche-Fahrer gelang zunächst die Flucht, das Fahrzeug konnte jedoch später ermittelt werden. Der Porschefahrer überfuhr während seiner Flucht mindestens zwei rote Ampeln. Für den Fahrer eines Golfs endete die Fahrt damit, dass sie einen Streifenwagen rammten. In beiden Fällen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wer den Porsche gelenkt hat ist gegenwärtig noch unklar.
Kurz darauf versammelten sich eta 60 Familienmitglieder vor der Rettungsstelle in der Dieffenbachstraße. Das Sicherheitspersonal befürchtete Ausschreitungen und alarmierte die Polizei, die sich seit dem tagelang dort im Einsatz befand. Dabei ging es vor allem darum freie Zufahrten und ein ungestörtes Arbeiten der Angestellten zu gewährleisten. Bei der Verstorbenen soll es sich um die Mutter von Familienoberhaupt Issa Rama gehandelt haben.
Am Mittwochabend spitzte sich die Situation zu, nach dem etwa 100 bis 120 Clan-Mitglieder versuchten durch den Haupteingang in das Krankenhaus zu gelangen. Zuvor hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die ältere Frau verstorben sei. Die Polizei konnte durch das Bilden einer Personenkette das Betreten verhindern.
Als Nächstes steht nun die Beerdigung an. Während der Corona-Krise dürfen maximal 20 Personen teilnehmen. In der Vergangenheit nahmen an Beerdigungen jedoch teils mehr als 2.000 Clan-Mitglieder teil. Die Beamten wollen nicht nachsichtig sein und klar auf die Einhaltung der Eindämmung,mungsverordnung achten, teilte ein Sprecher der Berliner Polizei mit.