
In der Türkei kam es am Freitagabend zu einem plötzlichem Turbo-Shutdown, der zu Chaos führte. Es wurden von Innenminister Soylu für das Osterwochenende Ausgangssperren in insgesamt 31 Städten verhängt. Die Einwohner hatten lediglich zwei Stunden Zeit, um sich darauf vorzubereiten, sodass tausende Menschen in die Supermärkten eilten um ihre Vorräte an Getränken und Lebensmitteln aufzufüllen. Der 50-jährige Innenminister Soylu stand unter Kritik, zog seine Konsequenzen und kündigte am Sonntag schließlich seinen Rücktritt an. Er teilte in seinem Rücktrittsgesuch mit, dass er sein ganzes Leben lang Präsident Erdogan treu ergeben sein wird und bat ihn um Verzeihung. Präsident Erdogan meldete sich kurz darauf zu Wort und sagte, dass die kurzfristigen Ausgangssperren auf seine Anweisung erfolgt sind und Innenminister Soylu in seinem Auftrag gehandelt habe. Die Maßnahmen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, waren zuletzt in der Türkei verstärkt worden.
Am Sonntagabend teilte Erdogan schließlich mit, dass er das Rücktrittsgesuch von Soylu nicht annimmt und er weiterhin das Amt ausüben wird. Soylu war nach dem Putschversuch im Juli 2016 Innenminister geworden. Die darauffolgende und international stark kritisierte Verhaftungswelle hatte er mit strenger Hand umgesetzt.