
Niedersachsen hat beschlossen, dass nächste Woche 50 geflüchtete Kinder aus Lagern auf den griechischen Inseln aufgenommen werden. Die Kinder werden zunächst unter 14-tägige Quarantäne gestellt, die grundsätzlich für alle Reisenden nach Deutschland gilt. In dieser Zeit sollen sie auch auf das neuartige Coronavirus getestet werden. Anschließend werden die Schutzsuchenden auf mehrere Bundesländer verteilt. Das Bundesaußenministerium stimmte am Mittwoch zu und stellte in Aussicht, dass 300 weitere Kinder aus den griechischen Lagern nach Deutschland gelangen sollen. Der niedersächsische Flüchtlingsrat teilte mit, dass diese kleinen Schritte völlig unzureichend sind und es bei einer wöchentlichen Aufnahme von 50 Schutzsuchenden Jahrzehnte dauern würde, bis die desaströsen Lager in Griechenland geräumt sind.
Die Zustände in den griechischen Lagern sind eine Katastrophe, die Hygienevorschriften, wie regelmäßiges Händewaschen können angesichts der Zustände in den Lagern nicht eingehalten werden. Die Weltgesundheitsprgansaition warnte vor einem Ausbruch des Coronavirus in den griechischen Lagern. Dieses konnte verheerende Folgen haben, weil sich viel zu viele Menschen auf viel zu engem Raum befinden.
Grünen-Abgeordnete Susanne Menge nannte den Schritt einen ersten Hoffnungsschimmer und forderte die Aufnahme von deutlich mehr schutzbedürftigen Kindern. Sie sagte, dass es beschämend ist, dass Deutschland sich bisher nur dazu durchringen konnte, wenigen kranken Kindern zu helfen. Im März hatten Bund und Länder beschlossen 1.000 bis 1.500 Kinder nach Deutschland zu holen und zu betreuen. Es handelt sich um teils schwer kranke oder unbegleitete Kinder, die jünger als 14 Jahre alt sind.