
Der türkische Präsident Erdogan war am Montagabend zu Besuch in Brüssel. Er sagte zu Beginn des Treffens, dass er die Beziehungen zwischen der Türkei und Europa deutlich stärken will. Aufgrund der Eskalation in Syrien und der angespannten Lage an der türkisch-griechischen Grenze erwartet er eine klare Unterstützung der Verbündeten, sagte Erdogan nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Stoltenberg betonte, dass die Nato die Türkei schon jetzt stark unterstützt und weitere Maßnahmen, die darüber hinaus gehen, geprüft werden.
Erdogan betonte in Brüssel erneut, dass sein Land bereits 3,6 Millionen Geflüchtete aus Syrien aufgenommen hat. Vor einer Woche teilte er mit, dass die Grenze zur EU geöffnet sei und Schutzsuchende nicht mehr von der Ausreise in die EU abgehalten werden. Das 2016 geschlossene Abkommen zwischen EU und Türkei bleibt gültig, betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Erdogan verlangt von Seiten der EU Nachbesserungen an dem Abkommen. Konkrete Ergebnisse gab es keine. Erdogan nahm an der abschließenden Pressekonferenz nicht teil.
Im syrischen Bürgerkrieg unterstützt die Türkei die Rebellen. In den letzten Wochen war die Situation rund um Idlib eskaliert. Mindestens 34 türkische Soldaten starben Ende Februar bei einem Luftangriff, für den die türkische Regierung Syrien verantwortlich macht. Daraufhin hatte Erdogan mit dem russischen Präsidenten Putin, der die syrische Regierung unterstützt, eine Waffenruhe ausgehandelt. Diese Waffenruhe ist jedoch brüchig und hängt am seidenen Faden.