
Tausende Menschen versuchen in diesen Stunden die türkisch-griechische Grenze zu überqueren. Am Mittwoch kam es erneut zu Unruhen. Die griechischen Grenzschützer gehen mit aller Härte gegen sie vor und setzen Wasserwerfer, Tränengas und Schusswaffen ein. Am Mittwochmittag teilte die Türkei mit, dass am Grenzübergang nach Griechenland ein Geflüchteter durch griechische Schüsse getötet worden ist. Die griechischen Grenzschützer teilten mit, dass einige Menschen vor der Grenze Tränengas hätten. Auf der türkischen Seite warteten am Mittwochmittag etwa 12.500 Geflüchtete auf eine Möglichkeit über die Grenze zu gelangen.
Am Dienstagabend hatten in Berlin vor dem Bundeskanzleramt tausende Menschen für eine Öffnung der Grenze demonstriert. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) teilte unterdessen mit, dass er den Kurs der griechischen Regierung unterstützt, der vorsieht, das Schutzsuchende an der Grenze aufgehalten werden. Die Außengrenzen sollen geschützt werden, hieß es aus Europa. Griechenland teilte am Mittwochmorgen mit, dass neue Asylanträge nicht bearbeitet und die Menschen so schnell wie möglich des Landes verwiesen werden.
Am Mittwoch wird auf der griechischen Insel Lesbos ein Marineschiff erwartet, dass 400 Schutzsuchende, die seit dem 1. März auf der Insel ankamen in ein geschlossenes Lager – das einem Gefängnis gleicht – bringen soll. Zunächst müssen die Geflüchteten aber auf dem Schiff verharren, hieß es. Zuvor war die Lage auf Lebsos eskaliert, nach dem Rechtsextreme massiv gegen Journalisten und Helfer der Geflüchteten vorgegangen sind. Die Rechtsextremen haben hier gewonnen.