Schwere Proteste im Libanon fordern 400 Verletzte

Symbolfoto: © Michael Hirschka | pixelio.de

Im Libanon ist es am Samstag in Beirut zum gewalttätigsten Tag seit Beginn der Proteste vor drei Monaten gekommen. Die Menschenrechtsorganisation „Human Right Watch“ sprach von brutaler Polizeigewalt. Das libanesische Rote Kreuz teilte am Sonntag mit, dass mindestens 400 Menschen verletzt wurden und 377 medizinisch versorgt wurden.

Am Samstag spitze sich die Lage zu, nach dem Demonstranten Mitarbeiter der Bereitschaftspolizei angriffen, die sich inter Absperrungen vor dem Parlament befanden. Die Polizisten wurden unter anderem mit Steinen, Blumentöpfen und Straßenschildern beworfen. Zur gleichen Zeit versuchten Demonstranten eine Straßensperre vor dem Regierungssitz zu durchbrechen.

Die libanesische Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten vor. Auch Gummigeschosse wurden von den Polizisten abgefeuert. Mindestens 30 Menschen wurden vorübergehend verhaftet.

Seit Mitte Oktober kommt es im Libanon immer wieder zu Protesten. Hintergrund ist der Rücktritt des ehemaligen Ministerpräsidenten Hariri. Nach seinem Rücktritt hat sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert, sodass die Wut der Demonstranten immer größer wird. Die Menschen protestieren gegen Korruption und Misswirtschaft. Der neue Ministerpräsident Diab hat es bisher noch nicht geschafft eine neue Regierung zu bilden. Aufgrund des komplexen Systems dauert die Regierungsbildung im Libanon oft mehrere Monate.