
In Sachsen Anhalt stellt sich derzeit die Frage, ob ein Mann mit Neonazi-Vergangenheit und einem Hakenkreuz-Tattoo in einem Kreis-Vorstand sitzen kann. Dieses Thema sorgt sowohl in Sachsen Anhalt als auch bundesweit für Gesprächsstoff. Die CDU kündigte an, den Fall parteiintern aufzuarbeiten. Geplant ist, dass am Donnerstag Kreischefs zu Beratungen in Magdeburg zusammenkommen. Die Kenia-Kolaotion ist ins Wanken gekommen. Die Vorstandsmitglieder der CDU wollen Robert Möritz, trotz eingeräumter Neonazi-Vergangenheit, einstimmig den Rücken stärken, hieß es am Dienstag. Die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, forderte die Parteispitze der CDU auf sich in den Fall einzuschalten. „Frau Kramp-Karrenbauer müsste deutlich machen, dass es so nicht geht“, sagte Esken.
Möritz nahm in der Vergangenheit an rechtsextremen Demonstrationen teil und war für lange Zeit Mitglied des umstrittenen Vereins „Uniter“. Der Verein teilte mit, dass Möritz am vergangenen Sonntag ausgetreten sei. Kritiker sagen dem Verein Verbindungen in das rechtsextreme Milieu nach. Am Arm trägt er das Tattoo einer sogenannten „schwarzen Sonne“. Dabei handelt es sich um ein beliebtes Motiv bei Neonazis, das aus übereinanderliegenden Hakenkreuzen besteht.
Inzwischen hat sich der Streit um Robert Möritz zu einer Koaltionskrise in Sachsen Anhalt entwickelt. Die Grünen hatten in Bezug auf das Tattoo in einer offiziellen Mitteilung gefragt „Wie viele Hakenkreuze haben Platz in der CDU?“.