
Nach dem der französische Präsident Macron mitteilte, dass er die Rente reformieren will, kam es im Land zu zahlreichen Demonstrationen. Macron steht vor der größten Herausforderung in seiner Amtszeit. Am Freitag kam es in Frankreich landesweit zu massiven Behinderungen im Nah- und Fernverkehr. Bei der staatlichen Bahngesellschaft SNCF beteiligten sich neun von zehn Lokführern an dem Streik. Jede zweite Lehrkraft beteiligte sich ebenfalls an den Demonstrationen. Auch Mitarbeiter von Krankenhäusern und bei der Müllabfuhr, Polizei und der Feuerwehr nahmen an den Streiks teil. In Westfrankreich kam es zu Ausschreitungen. Vermummte Personen warfen Steine auf Polizisten. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas.
Rund um Paris staute sich der Verkehr am Abend auf 600 Kilometern. Unterdessen teilte die französische Regierung mit, dass sie an den Reformplänen festhalten will. Derzeit können die Franzosen mit 62 Jahren in den Ruhestand gehen. Frankreichs Regierung will die Vorteile einer Frührente abbauen. Busfahrer und Lokomotivführer können mit 52 Jahren in Frührente gehen. Das haben sich die Berufsgruppen durch Streiks hart erkämpft, hieß es am Freitag.
Die französische Regierung hat einzelnen Berufsgruppen bereits Kompromisse – wie eine Gehaltserhöhung – angeboten, damit sie die Rentenreform akzeptieren.
Experten sehen die Wut der Bürger auch in dem unübersichtlichen System. Es gibt etwa 40 verschiedene Rentenkassen für bestimmte Berufsgruppen.